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DDR-Oberliga vor 30 Jahren # 6

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Heute vor 30 Jahren bildete das FDGB-Pokal-Finale den Abschluss der Saison 1979/1980 mit dem Spiel FC Carl Zeiss Jena gegen FC Rot-Weiß Erfurt. In einer durchaus spannenden Partie konnte Jena mit 3:1 n.V. gegen den Kontrahenten aus Erfurt gewinnen. Vor 45.000 Zuschauern im Ost-Berliner Stadion der Weltjugend sicherten sich die Saalestädter den Pokalgewinn, nachdem im Halbfinale gegen Dynamo Dresden nach Elfmeterschießen gewonnen wurde. Erfurt schaffte den Sprung über den 1. FC Lok Leipzig im zweiten Halbfinale.

Foro: Bundesarchiv 183-W0517-0027

Foro: Bundesarchiv 183-W0517-0027

Spielbericht:

Das 29. Pokalfinale bildete den Abschluss der DDR-Oberligasaison, der FC Carl Zeiss Jena war Dritter geworden, Rot-Weiß Erfurt war dem Abstieg nur knapp entronnen. Während Jena mit Grapenthin, Schnuphase, Weise, Kurbjuweit und Lindemann fünf aktuelle Nationalspieler aufbieten konnten, hatte auf Erfurter Seite lediglich Heun Länderspielerfahrung. Unbeeindruckt von diesem Leistungsgefälle gingen die Rot-Weißen das Spiel couragiert an und gingen nicht unverdient durch den 23-jährigen Linksaußen Romstedt in der 40. Minute in Führung. Auch in der zweiten Halbzeit taten sich die favorisierten Jenaer schwer, ihr durchaus gefälliges Spiel ließ die entscheidende Konsequenz vor dem gegnerischen Tor vermissen. Neun Minuten vor Schluss erlöste Jenas Mittelstürmer Raab seine Mannschaft mit dem Ausgleichstor. Erst in der Verlängerung kamen Erfahrung und flexiblerer Spielaufbau der Jenaer zum Tragen. Mit einem Doppelschlag in der 94. und 97. Minute durch Kurbjuweit und Sengewald riss der FC Carl Zeiss das Ruder noch herum und sicherte sich zum vierten Mal den FDGB-Pokal [Wikipedia]

Der Name FDGB bedeutete Freier Deutscher Gewerkschaftsbund, es war der durch die SED vorgeschriebene Gewerkschaftsapparat der DDR. In den Kollektiven der VEB`s wurden verlässliche und politisch korrekte Vertreter nominiert und anschließend in Wahlen aufgestellt. Offiziell war eine Mitgliedschaft im FDGB freiwillig, doch ohne diese Vereinigung ging fast überhaupt nichts. Sträubte man sich dagegen, so konnte das die beruflichen Aussichten deutlich verschlechtern, an Karriere gar nicht erst zu denken. So waren dann auch 96 Prozent darin organisiert. Schlechter sah es da mit der DSF aus, nein nicht beim ehemaligen Deutschen Sport Fernsehen (jetzt Sport1), sondern bei der Organisation Deutsch Sowjetischen Freundschaft.  Bei dem Eintritt in diese Organisation taten sich gerade junge Menschen oft schwer und konterten mit dem Argument: “Für eine Freundschaft zahle ich kein Geld!” Da wurden oft kurzerhand die Statistiken geschönt und schon war in der DDR wieder alles Friede, Freude und Eierkuchen.

Nach dem Pokal-Spiel begann die lange Sommerpause im Fußball der Deutschen Demokratischen Republik und die fleißigen Arbeiter und Bauern machten ihren gewohnten Urlaub an der Ostsee oder am Balaton in Ungarn. Der BFC Dynamo wurde am letzten Spieltag Meister und Erich Mielke war’s zufrieden …

Die bisherigen Beiträge unserer Reihe DDR-Oberliga vor 30 Jahren können hier gelesen werden:

DDR-Oberliga vor 30 Jahren # 5

DDR-Oberliga vor 30 Jahren # 4

DDR-Oberliga vor 30 Jahren # 3

DDR-Oberliga vor 30 Jahren # 2

DDR-Oberliga vor 30 Jahren # 1

[ab]


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